Ein Furz geht um die Welt
Ganz vorher, bevor ich irgendetwas bespreche… wir haben eine neue Mitbewohnerin. Nach dem Tod von Captain war es erst einmal sehr ruhig im Garten. Letzte Woche habe ich aber einige kleinere Sachen bemerkt, die auf eine neue Besucherin oder einen neuen Besucher hinwiesen. Und gestern war sie dann ganz eingezogen. Pilaf ist die Neue, weil sie meinen gekochten Reis mit Huhn aufgefuttert hat.

Und jetzt zum Eingemachten…
Also habe ich doch vor ein paar Tagen das hier geschrieben. Eigentlich sieht das bei meinen Blogposts immer so aus, dass die englischsprachigen am Anfang etwas Dampf aufnehmen, dann für 2, 3 Tage “oben” schwimmen, und dann wieder in die 30-60 Aufrufe am Tag sinken. Und so mag ich das.
Bei “PLEASE blog” war das anders. Die englische Welle kam und ging, und dann hat es noch einmal einen ganz netten Peak gegeben. Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich auf mikka.md kein Server Log führe. Es gibt ein Error Log, damit ich 404s bereinigen und den Cache gelegentlich ausleeren kann, sowie aufdringliche Arschlöcher an der Firewall blocken, aber Aufrufe nicht.
Stattdessen logge ich nur anonym, welche Seite wie viele Aufrufe hat. Ehrlich, das Ganze ist schon fast lächerlich einfach, ${seite} = ${seite}+1
. Das war’s.
Angefangen hat das Ganze mit Lars Reineke, soweit ich das sehen kann. Der schrieb am 22. dass er seine Schrift auf Roboto Slab umgestellt hat (danke, danke, danke, die a11y freut sich), hat das “PLEASE blog” verlinkt, und sich gewundert, wo der Fluch “May the fleas of a thousand camels infest their armpits” herkommt. Der kommt übrigens von M*A*S*H, der besten TV-Serie aller Zeiten (und der Grund, dass ich in der Medizin bin). Damals von Colonel Klinger, aber popularisiert wurde der Fluch von Johnny Carson als Carnac the Magnificent.
Lars’ Post wurde von Buddenbohm & Söhne aufgegriffen. Das dann wiederum von Vorspeisenplatte und Loosy.
Dazu kommen noch so 20+ Kommentare, einige andere Webseiten und Blogs, die ich hier vergessen habe (weil ich gerade nicht einmal Zugang zu den Logs habe, so unwichtig sind mir die im Normalfall), und eben, was Blogs am besten machen: Kommunikation.
Und genau darum ging es mir mit dem Post. Mastodon ist ja schön und gut, und das “Fediverse” im Allgemeinen lässt sich schön für einen Twitter-Clone brauchen, aber es ist eben genau das: Twitter, halt nur mit anderen Befindlichkeiten. Der Mensch, das Menschliche, bleibt bei 500 Zeichen kurzlebigen Contents, der für das Jetzt und Hier geschrieben werden muss, ein wenig auf der Strecke.
Das erinnert mich an die (sehr traurige, Triggerwarning) Geschichte der BenedictCucumberPatch, welche ihre letzten Monate nach einer terminalen Krebsdiagnose auf imgur verbloggt hat. Mit dem Van durch die Welt, dann in die Schweiz für die letzten Stunden. Bewegend, aber auch irgendwie sehr nahe und sehr warm geschrieben. Ich habe sie nie getroffen, weiß außer den Sachen, die sie in ihren Blogposts geschrieben hatte, nichts von ihr. Und trotzdem war ich ihr, für ein paar Wochen von Dezember 2021 bis April 2022, nahe.
Die Kette der Ereignisse hat mich auch noch einmal daran erinnert, dass ich auf jeden Fall meine Webmentions wieder in den Griff bekommen muss. Das ist jetzt passiert, und unter diesem Eintrag (wie jedem) finden sich die Likes, Reblogs, und Kommentare, wenn sie denn Webmention-Konform abgegeben wurden.
Lass uns 2023 wirklich das Jahr des Blogs machen. Ich bin dabei, es wird Zeit für gute Blogrolls (ich baue gerade einen OPML Konverter damit ich meine NetNewsWire Abos hier darstellen kann), und wieder etwas mehr Menschlichkeit im Netz. Wie schon im OP geschrieben: ich muss mit Dir nicht politisch oder sozial übereinstimmen, um Dich als Menschen und als Gesprächspartner zu sehen. Also sag “Hallo”. Die Blogosphere ist bunt. Ich freue mich.